GMV betont gegenüber der ESA seine feste Zusage für die Nachhaltigkeit in der Raumfahrt

ESA

Im Rahmen seiner festen Zusage für Sicherheit und Nachhaltigkeit im Weltraum nahm GMV an der 2. ESA-Konferenz zu NEO und Trümmererkennung vom 24. bis 26. Januar in Darmstadt teil. Die zunehmende Anzahl der die Erde umkreisenden Objekten könnte sich zu einer ernsthaften Bedrohung entwickeln; daher wird die Weltraumsicherheit zu einem immer wichtigeren Thema. Als internationale Bezugsquelle in der Untersuchung, Überwachung und Vorbeugung der Verbreitung von Weltraumschrott, einem Markt, auf dem das Unternehmen seit mehr als 20 Jahren tätig ist, nahm GMV an dieser von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) abgehaltenen Konferenz teil. Im Mittelpunkt standen dabei die Fortschritte, die in diesem Bereich durch die Untersuchung der Zusammenhänge zwischen Suchprogrammen, Ermittlung der Umlaufbahnen und dem Risikomanagement für NEO und Weltraumobjekte erzielt wurden.

Diego Escobar Antón, Leiter der GMV-Abteilung SST-Systeme für Südeuropa, technische Koordination und Produkte (S3T) von EST Space Systems, nahm an der Podiumsdiskussion „Better together - highlights and prospects for NEO and debris detection in observation networks“ teil, in der er seine Sichtweise und Erfahrung in der Erforschung und Erkennung von Weltraumschrott darlegte. Dabei ging er vor allem auf die Möglichkeiten ein, die sich durch die aktuellen Datennetzwerke ergeben, sowie auf deren Bedeutung für die Förderung der Nachhaltigkeit und Sicherheit im Weltraum.

Außer durch Diego Escobar wurde GMV auf der ESA-Konferenz von mehreren Experten für Weltraumschrott vertreten. Unter ihnen befand sich auch Estefanía Padilla, eine Ingenieurin der Initiative Clean Space, die 2012 ins Leben gerufen wurde, um die Zukunft der Weltraumaktivitäten zu sichern und den Umweltschutz (sowohl auf der Erde als auch im Orbit Umlaufbahn) zu gewährleisten. Estefanía Padilla hielt einen Vortrag zum Thema „Satellite laser ranging for attitude determination and D4R to enable ADR of future space debris“ (Satelliten-Laserentfernungsmessung zur Lagebestimmung und D4R, um die ADR (automatische Trümmerentsorgung) von zukünftigem Weltraummüll zu ermöglichen). Der Kernpunkt dieses Vortrags war ein Überblick über die D4R-Technologien, die von der Clean Space-Initiative mit Unterstützung der Raumfahrtindustrie (u.a. durch GMV) entwickelt werden. Dabei wurde insbesondere auf die Cornercube-Reflektoren eingegangen, die voraussichtlich Teil dieser Technologien sein werden, um die Lagebestimmung vom Boden aus mit Hilfe von SLR als Beobachtungsstrategie zu erleichtern.

D4R ist unerlässlich, um die ADR künftiger Satelliten sowohl im laufenden Betrieb als auch nach dem Ausfall eines Satelliten, der dadurch zu Weltraummüll wird, zu ermöglichen. Im letzteren Fall ist die Lagebestimmung vom Boden aus entscheidend, um noch vor dem Start eines Aufklärers die Lage des Weltraummülls zu ermitteln. Auf diese Weise lässt sich feststellen, ob der jeweilige Weltraumschrott überhaupt eingefangen werden kann, oder ob ein überflüssiger Start vermieden werden sollte, um Kosten zu sparen. Für das Unternehmen GMV, das in Zusammenarbeit mit Clean Space an der Entwicklung der D4R-Erfassungsschnittstelle (MICE) und im Rahmen der CAT-Aktivitäten auch am aktiven Servicer-Teil arbeitet, ist diese Aufgabe von großer Bedeutung.

An der 2. ESA-Konferenz für NEO und Weltraumschrott-Erkennung nahm auch Marc Belmonte, Experte für Weltraumüberwachung und -verkehrsmanagement, mit seinem Vortrag „Passive ranging solution design to maintain a catalogue of active objects in GEO“ (Entwicklung einer passiven Entfernungsmessung, um einen Katalog aktiver Objekte im GEO zu erhalten) teil. GMV stellte dabei ein Projekt vor, das im Rahmen eines Abkommens mit dem spanischen Zentrum für technische industrielle Entwicklung (CDTI) durchgeführt wurde. In diesem Projekt wurde die Möglichkeit untersucht, mithilfe von Passive Ranging einen Katalog der Satelliten in der GEO-Umlaufbahn zu erstellen und die Ergebnisse dieser Technologie (die sich durch eine geringere Latenzzeit und höhere Genauigkeit als herkömmliche SST-Dienste wie Radar- oder optische Beobachtungen auszeichnet) in einen Kollisionsvermeidungsdienst zu integrieren. Das Passive Ranging ist eine Katalogisierungstechnologie, die auf der relativen Differenz der Ankunftszeit eines von einem aktiven Satelliten ausgesendeten Signals beruht, der sich in der Regel in einer geostationären Umlaufbahn befindet, und das von mehreren Bodenstationen empfangen wird.

Adrián Hernández, Flugdynamik- und Betriebsingenieur bei SST&STM (Space Surveillance and Tracking & Space Traffic Management), nahm an der Präsentation „New STM services: Radio-Frequency Interference Events Detection, Characterisation and Source Identification“ (Neue STM-Dienste: Erkennung, Charakterisierung und Identifizierung von Hochfrequenz-Interferenzereignissen) teil, in der neue STM (Space Traffic Management)-Dienste von EUSST vorgestellt wurden, deren Hauptaufgabe die Vorhersage, Kennzeichnung und Identifizierung von Hochfrequenz-Interferenzquellen (RFI - Radio Frequency Interferences) ist. Bei dieser Präsentation ging es vor allem darum, wie diese neuen Dienste Satellitenbetreiber im täglichen Betrieb unterstützen, da sie Störungen damit frühzeitig erkennen und daraufhin entsprechende Abhilfemaßnahmen ergreifen können.

Laura Aivar, Projektmanagerin, die bei GMV für die Aufgaben zuständig ist, die das Unternehmen in Zusammenarbeit mit DIGOS (einem führenden deutschen Unternehmen für Satellite Laser Ranging) für die ESA durchführt, nahm an der Konferenz „SLR - Evolution towards active sensor networking for debris observation including the update of the Izaña-1 station“ (SLR - Entwicklung hin zu einem aktiven Sensornetzwerk zur Trümmerbeobachtung, einschließlich der Aktualisierung der Station Izaña-1) teil. Sie erläuterte die Zusammenarbeit zwischen beiden Unternehmen, deren Ziele die Aufrüstung der Laserstation IZN-1 auf Teneriffa zur Verfolgung von Weltraumschrott, die Entwicklung einer Online-Plattform zur Programmierung eines Netzes von Lasersensoren, die Nutzung der Messdaten zur Erstellung von Produkten wie präzisierten Umlaufbahnen, Neubewertungen von Kollisionsrisiken sowie Wiedereintrittsereignissen, Sensorkalibrierung und die Verwaltung des Objektkatalogs sind.

Alejandro Pastor, Ingenieur für Weltraumüberwachungs- und -verfolgungssysteme bei GMV, hielt einen Vortrag mit dem Thema „Improving orbit prediction via thermospheric density calibration“ (Verbesserte Bahnvorhersage durch Kalibrierung der thermosphärischen Dichte), in dem er einen neuartigen Ansatz zur Einbindung von Beobachtungen zur thermosphärischen Dichte in atmosphärische Modelle vorstellte. Mit diesem Ansatz soll die Genauigkeit der Vorhersage einer Umlaufbahn durch Berechnungen über kurze und mittlere Zeiträume verbessert werden. Ferner hielt er den Vortrag „A multiple target tracking filter for non-cooperative space objects“ (Ein Filter zur gleichzeitigen Verfolgung mehrerer nicht-kooperativer Raumobjekte). Zu diesem Thema empfiehlt das Unternehmen die Anwendung von recheneffizienten Kontrollabstandsmetriken zur Einschätzung von Manövern.

Seitens GMV leisteten außerdem folgende Experten interessante Beiträge:


- Alejandro Cano mit „Covariance propagation and determination with time-correlated errors“ (Kovarianz-Propagation und -Bestimmung mit zeitkorrelierten Fehlern).
- George Dan mit „Automated Collision Risk Assessment and Mitigation“ (Automatisierte Bewertung und Minderung des Kollisionsrisikos).
- Bogdan Bija mit „Gendared: the Generic Data Reduction Framework for Space Surveillance“ (Gendared: das Generische Datenreduktions-Framework zur Weltraumüberwachung).
- Felix Stechowsky mit „Achievable orbit estimation accuracy through space-based passive optical observations: a sensor requirement analysis“ (Erreichbare Genauigkeit bei der Bahnabschätzung durch weltraumbasierte passive optische Beobachtungen: eine Analyse der Sensoranforderungen).

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