WorldSoils und die Wirkung des Bodens gegen den Klimawandel

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Am 30. Juni fand im Rahmen des WorldSoils-Projekts ein virtuelles Treffen zur Konsolidierung der Nutzeranforderungen statt. Dort kamen Vertreter von Wissenschaft und Forschung, Hochschulen, politischen Gremien und der Industrie zusammen, die alle mit dem Bodenmanagement befasst sind.

WorldSoils ist ein von der ESA finanziertes Projekt zur Entwicklung eines präoperativen Systems zur Überwachung des organischen Kohlenstoffs im Boden (SOC für den englischen Titel Soil Organic Carbon) auf globaler Ebene, das die Nutzung von Satellitendaten aus der Erdbeobachtung (EO) mit großen Bodendatenbanken und Modellierungstechniken kombiniert. Dieses System wird weltweite SOC-Jahresschätzungen liefern, die den relevanten Interessengruppen die Entscheidungsfindung erleichtern.

GMV leitet das WorldSoils-Konsortium, das sich aus dem Deutschen GeoForschungsZentrum (GFZ), dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), dem International Soil Reference and Information Centre (ISRIC), der Universität Leuven (UCL), der Aristoteles-Universität Thessaloniki (AUTh), der Tschechischen Universität für Biowissenschaften Prag (CZU) und der Universität Tel-Aviv (TAU) zusammensetzt.

Dieser Workshop befasste sich mit verschiedenen Bereichen wie den europäischen Rechtsvorschriften für dieses Gebiet, den UN-Leitlinien für die Bodenbewirtschaftung, den Ergebnissen der Durchführbarkeitsstudien zur Umsetzung des bezweckten Systems und dem zur Festlegung der Ausgangssituation durchgeführten Anforderungsverfahren. Zudem wurden alle vom Konsortium entwickelten Nutzeranforderungen überprüft und eine offene Diskussion unter den Teilnehmern angeregt, um den Bedarf an neuen Anforderungen zu ermitteln oder die bestehenden zu verfeinern.

An dieser Tagung nahmen Mitglieder der Projektlenkungsgruppe (Mitglieder der ESA sowie des EC-JRC und des EC-DEFIS der Europäischen Kommission), der Europäischen Umweltagentur (EEA), der UN-FAO und anderer Interessengruppen teil; außerdem leisteten mehrere Mitglieder des Konsortiums wichtige Beiträge.

Satellitendaten zur Bodenüberwachung

Der organische Kohlenstoff im Boden trägt zur Speicherung und zum Umsatz von Nährstoffen, zur Bodenstruktur, zur Feuchtigkeitsspeicherung und -verfügbarkeit, zum Abbau von Schadstoffen und zur Kohlenstoffbindung bei. Der SOC ist daher ein Indikator für die Gesundheit des Bodens. Er leistet einen wichtigen Beitrag zur Nahrungsmittelproduktion, zur Eindämmung des und Anpassung an den Klimawandel sowie zur Erreichung der Ziele nachhaltiger Entwicklung.

Die jüngst entwickelten Satellitensensoren haben Interesse an der Erdbeobachtung zur Überwachung der Bodeneigenschaften geweckt. Die spektrale und räumliche Auflösung der Sensoren wird immer besser, gepaart mit der stetig steigenden Kapazität der Datenanalyse. In jüngster Zeit haben die Verfügbarkeit und Qualität der Satelliten-Fernerkundungsdaten (wie z. B. der Systeme des Copernicus Sentinel-Programms) einen dramatischen Paradigmenwechsel herbeigeführt, der jetzt eine kohärente Fernerkundung von Oberflächenböden auf regionaler bis globaler Ebene möglich macht.

In diesem Rahmen spielen Projekte wie WorldSoils eine Schlüsselrolle für die Nachhaltigkeit sowohl der biologischen Vielfalt unseres Planeten als auch der auf Ökologie basierenden Wirtschaftszweige, wie der Forstwirtschaft, Landwirtschaft und des Tourismus, um nur einige zu nennen.

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Source URL: https://www.gmv.com/kommunikation/nachrichten/worldsoils-und-die-wirkung-des-bodens-gegen-den-klimawandel