Markttrends bei den heutigen Validierungs- und Vertriebssystemen

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Wie in vielen anderen Bereichen unseres täglichen Lebens hatte die aktuelle Pandemie erhebliche Auswirkungen auf die öffentlichen Verkehrssysteme, insbesondere im Bereich der Fahrkarten- und Entwertungssysteme (SVV oder Ticketing), da die Verwendung von Bargeld an Bord weitestgehend abgeschafft und damit die Übertragungsmöglichkeiten des Virus reduziert wurden.

GMV ist seit über 20 Jahren Anbieter von Validierungs- und Verkaufssystemen und konnte seine Lösungen an die spezifischen Anforderungen anpassen, die sich während der COVID-19-Pandemie ergeben haben (Kapazitätskontrolle, kontaktloser Zugang, bargeldloses Bezahlen usw.).

Jeder Fahrgast benötigt einen Fahrschein, um befördert werden zu können. Dieser Fahrschein hat sich im Laufe der Jahre von Papiermedien zu den heutigen kontaktlosen Smartcards oder mobilen Anwendungen entwickelt, die es ermöglichen, die verschiedenen Fahrscheine des Benutzers sicher zu speichern.

Die aktuellen Markttrends für die Validierung und den Verkauf von Fahrscheinen können in folgende 4 Kategorien eingeteilt werden:

  1. Telematik-Aufladungen online von Fahrscheinen, die in kontaktlosen Chipkarten untergebracht sind: Über eine Website oder eine mobile Anwendung kann der Fahrgast die Gültigkeit der auf seiner Chipkarte gespeicherten Fahrscheine verlängern oder sein Guthaben aufladen, ohne das Kundenzentrum des Servicebetreibers physisch aufsuchen zu müssen. Die an Bord der Fahrzeuge installierten Validierungs- und Verkaufssysteme (Schalter und Entwerter) sind für den physischen Zugriff auf die Chipkarte und die Anwendung der vom Fahrgast ausgewählten Aufladevorgänge verantwortlich.
  2. Virtualisierung/Emulation von kontaktlosen Karten: Dieser Ansatz besteht darin, eine kontaktlose Smartcard auf einem mobilen Gerät (Tablet, Smartphone) zu emulieren, basierend auf der Contactless-Technologie des mobilen Geräts selbst. Diese Alternative hat keine große Marktdurchdringung aufgrund der großen Anzahl von Faktoren, die ihre Implementierung beeinflussen (Hardware-Kompatibilität des mobilen Geräts, Art der kontaktlosen Antenne oder SAM-Sockel, Betriebssysteme und Zugang zum sicheren mobilen Element usw.).
  3. Kontobasierte Systeme (ABT): Bei dieser Art von System wird der Fahrgast von den Validierungs- und Verkaufssystemen des Fahrzeugs durch eine eindeutige Kennung oder „Token“ identifiziert. Der Token kann ein einfacher QR-Code sein, der in einer mobilen Anwendung generiert wird, die Kennung einer kontaktlosen EMV-Bankkarte oder auch die eindeutigen Kennung (UID) herkömmlicher kontaktloser Smartcards. Im Gegensatz zu herkömmlichen Validierungs- und Verkaufssystemen wird bei dieser Art von System die gesamte Logik der vom Verkehrsunternehmen definierten Tarifpolitik in den zentralen Servern („Cloud“) angewandt und die On-Boarding-Systeme fungieren als bloße Übermittler der vom „Token“ im Verkehrssystem durchgeführten Fahrten an die „Cloud“. Dieses System gibt dem Verkehrsunternehmen eine große Flexibilität bei der Festlegung seiner Tarifpolitik, da es nicht mehr durch die Beschränkungen herkömmlicher Transportkarten (begrenzter Platz, Technologie usw.) eingeschränkt ist.
  4. Weitere Trends: Besonders in mitteleuropäischen Ländern, die auf Bluetooth-Säulen und mobile Ortung setzen.

Basierend auf diesen Trends finden wir GMV-Fahrschein-Systeme mit EMV-Zahlung und QR-Validierung in Städten wie Pamplona, Almería oder Palma de Mallorca (demnächst in der gesamten autonomen Gemeinschaft der Balearen) und konto-basierte Systeme im öffentlichen Verkehr auf Malta.

Obwohl wir bei der Pandemie das Licht am Ende des Tunnels sehen können, ist der Impuls, den die COVID-19-Pandemie diesen neuen Trends bei den Bezahlmethoden an Bord gegeben hat, noch lange nicht vorbei, wie es zum Beispiel bei anderen Trends wie der Telearbeit der Fall war. Sicherlich wird es in Zukunft Anpassungen dieser Trends geben, je nachdem, wie sie von den Endanwendern aufgenommen werden.

Laut einem Bericht des Payment Innovation Hub über Trends und Innovationen bei Zahlungsmethoden können kontaktlose EMV-Zahlungen nun als voll ausgereift im Markt betrachtet werden, nachdem die anfänglichen Barrieren der Verbraucher bezüglich der Sicherheit des Systems überwunden wurden. Ein Beispiel dafür ist, dass sieben von zehn POS-Zahlungen kontaktlos abgewickelt werden. Das Bekenntnis zu dieser Technologie gemeinsam mit ABT im Verkehrsbereich zeigt sich bereits sehr deutlich in den neuen Implementierungen von Ticketing-Systemen.

Autorin: Juan Corzo and Óscar Casado.

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