Wie Verkehrsunternehmen Informationen über Passagierströme erhalten

Die Untersuchung der Passagierströme durch die Verkehrsbehörden und -betreiber ist für die Gestaltung der öffentlichen Verkehrsnetze sowie für die Optimierung und den effizienten Betrieb der bestehenden Netze von wesentlicher Bedeutung, um den Benutzern einen qualitativ hochwertigen Service bieten zu können.

Estación de Atocha

Unter Passagierstrom versteht man die Anzahl von Einzelreisen innerhalb einer bestimmten Zeit zwischen zwei Punkten des jeweiligen Verkehrsnetzes, zum Beispiel findenzwischen den Haltestellen A und B der Linie L an einem bestimmten Tag X Reisen statt, also ein Verkehr von X Fahrgästen. Aus diesen Informationen werden so genannte „Start-Ziel-Matrizen“ erstellt, in denen für jedes Haltestellenpaar im Netz die Anzahl der Fahrgäste im jeweiligen Zeitraum angegeben wird.

Der Passagierstrom ist ein Parameter, der die korrekte Vorhersage des Verhaltens der Nachfrage angesichts von Angebotsänderungen ermöglicht. Dank der Kenntnis der Fahrgastströme kann ein ÖPNV-Betreiber eine Reihe von Entscheidungen treffen:

  • Optimierung der Zeitpläne zur Deckung der Anforderungen in bestimmten Zeitfenstern
  • Anpassung der Häufigkeit, um Fahrzeugstaus oder Leerfahrten zu vermeiden
  • Verstärkung der meist frequentierten Strecken und Linien, und Streichen oder Verringern solcher mit geringer Nachfrage
  • Änderungen des Netzes durch Hinzufügen oder Entfernen bestimmter Linien oder Haltestellen

Eine zweite Methode, die sich heute immer mehr durchsetzt, ist die Ausnutzung der WLAN-Signale der Fahrgäste im Bus. Zu diesem Zweck werden die Fahrzeuge mit einem WLAN-Zugangspunkt ausgestattet, der die MAC-Adressen der Mobilgeräte der Benutzer auslesen kann.

Die IVS stellen den Betreibern Werkzeuge zur Verfügung, die ihnen die Kenntnis der Passagierströme ermöglichen. Die dazu bisher sicherlich am häufigsten eingesetzten Systeme beruhen auf Fahrgastzählgeräten. Diese an den Fahrzeugtüren angebrachten Vorrichtungen zählen die an jeder Haltestelle ein- und aussteigenden Fahrgäste und ermitteln so die Fahrzeugbesetzung, woraus leicht die Anzahl der Reisen zwischen je zwei Punkten des Netzes abgeleitet werden kann. Diese Systeme bieten keine 100-prozentige Genauigkeit, sind aber präzise genug, um eine Start-Ziel-Matrix zu erstellen, bei der absolute eine Zählpräzision nicht entscheidend ist.

Eine zweite Methode, die sich heute immer mehr durchsetzt, ist die Ausnutzung der WLAN-Signale der Fahrgäste im Bus. Dazu werden die Fahrzeuge mit einem WLAN-Zugangspunkt ausgestattet, der die MAC-Adressen der Mobiltelefone der Benutzer auszulesen, womit die Nachverfolgung der von jedem Benutzer zurückgelegten Strecke vom Einsteigen bis zum Aussteigen aus dem Bus möglich wird. Diese Methode respektiert zu jeder Zeit die Privatsphäre der Benutzer, da nur die MAC-Adresse verwendet wird, jedoch nicht die Telefonnummer und keine anderen privaten Daten. Eine bemerkenswerte Initiative der Transportbehörde TMB vom Barcelona zur Durchführung solcher Studien wurde von GMV unterstützt.

Autor: Isidro Prieto

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