GEXTRECS stellt sein Potenzial in Notsituationen unter Beweis
Bei GEXTRECS (GOVSATCOM Extreme Events Crisis Management Service), einem europäischen Projekt, das von GMV koordiniert wird und auf die Schaffung eines auf sicherer Satellitenkommunikation (SATCOM) basierenden Pakets von Dienstleistungen für das Krisenmanagement abzielt, die im Zusammenhang mit massiven Katastrophen und Notfällen unerlässlich sind, ist nun die letzte Phase angelaufen.
Satellitensysteme, die in der Lage sind, die Kommunikation auch dann aufrechtzuerhalten, wenn herkömmliche Netze ausfallen, stellen in kritischen Situationen eine zuverlässige und widerstandsfähige Alternative dar. In der Schlussphase konnten GMV und die Konsortialpartner in einem realen Szenario erfolgreich die Benutzerfreundlichkeit und Effizienz der Lösung GEXTRECS nachweisen. Bei der abschließenden Demonstration am 23. Oktober wurden die Fähigkeiten des Systems anhand eines simulierten Krisenszenarios demonstriert, das durch ein schweres Erdbeben vor der Küste von Porto, Portugal, ausgelöst wurde. Es handelt sich dabei um die erste Demonstration im Rahmen des europäischen Programms GOVSATCOM.
Die Live-Demonstration wurde vom Hafen von Vigo (Spanien) und vom Koordinierungszentrum in Voerde (Deutschland) aus durchgeführt. Beteiligt waren außerdem die Konsortialpartner, Vertreter der EUSPA, der zu den Mitgliedern zählenden Institutionen sowie der für die Satellitenkommunikation von Dienststellen zuständigen Behörden und auch Endnutzer aus verschiedenen Ländern. Außerdem wurde die Veranstaltung online gestreamt, so dass zahlreiche Gäste aus der Ferne an der Demonstration teilhaben konnten.
Bei dieser groß angelegten simulierten Katastrophenübung führt das Team vor, wie die Einsatzkräfte in Echtzeit die Kommunikation aufrechterhalten und so die Aufgaben der verschiedenen Teams aufeinander abstimmen konnten.
An diesem wichtigen Teil der Demonstration nahmen zwei europäische Notfallteams teil: die internationale Such- und Rettungseinheit U.S.A.R und die Abteilung für Meerestechnik der spanischen Institution CSIC. Um die humanitäre Hilfe und die Evakuierung von Patienten zu koordinieren, wurde per Videokonferenz die Kommunikation zwischen dem Missionskontrollzentrum (MCC), der Operationsbasis (BoO) und dem Schiff Sarmiento de Gamboa (UTM-CSIC) hergestellt.
Die Ergebnisse bestätigten die Zuverlässigkeit, Integrität und Verfügbarkeit der SATCOM-Dienste von GEXTRECS und zeigten, wie europäische Raumfahrtkomponenten wirksam die Katastrophenhilfe unterstützen können. Des Weiteren verdeutlichte die Demonstration, welchen Mehrwert der Integration der Komponenten von Copernicus und Galileo bei der Verbesserung des Situationsbewusstseins und der operativen Koordinierung erbringt.
Im Anschluss an die Demonstration fand ein Workshop für Interessengruppen statt, bei dem in einer offenen Diskussion Meinungen ausgetauscht und Rückmeldungen von Endnutzern gesammelt wurden, darunter auch von Akteuren des Krisenmanagements und des Katastrophenschutzes, Vertretern der zuständigen Behörde für staatliche Satellitenkommunikation (CGA) und von Krisenmanagementeinrichtungen auf nationaler und europäischer Ebene.
Das Projekt PERIOD wird im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms Horizont 2020 der Europäischen Union durchgeführt (Finanzhilfevereinbarung Nr. 101129626).
Weitere Informationen:
GOVSATCOM ist das europäische Satellitenkommunikationsprogramm der Regierung, das zusammen mit Copernicus, Galileo, EGNOS und dem Programm zur Überwachung und Steuerung des Weltraumverkehrs die fünf Säulen des Raumfahrtprogramms der Europäischen Union bildet.
In der Arbeitsgemeinschaft, die für die Konzeption, Entwicklung und Bereitstellung des Kommunikations-Hubs, einem wichtigen Teil des GOVSATCOM-Programms der Europäischen Union (EU) verantwortlich zeichnet, ist GMV federführend. Den Zuschlag zu diesem Auftrag hatte das Unternehmen im September 2024 von der von der Agentur für das Raumfahrtprogramm der Europäischen Union (EUSPA) erhalten.