Weltraum: Ein Bereich der Chancengleichheit

Igualdad de oportunidades

Es wird viel über die Teilhabe von Frauen an MINT-Fächern (Mathematik, Ingenieurwesen, Naturwissenschaften und Technologie) und die Bedeutung einer umfangreichen Beteiligung zur Förderung der Innovation und Bewältigung der großen gesellschaftlichen Herausforderungen, d. h. zum Erreichen der Ziele einer nachhaltigen Entwicklung geschrieben.

Die Kommission für Staatsbürgerschaft und Gleichheit der Geschlechter in Portugal teilt mit, dass in diesem Land „Frauen 38 % der Absolventen von MINT-Fächern ausmachen“ und „der Anteil der Frauen mit MINT-Stellen in Portugal mittlerweile auf 44 % gestiegen ist“.

Obwohl die MINT-Daten dieses Landes ermutigend sind und sogar über dem europäischen Durchschnitt liegen, gestaltet sich die Herausforderung jedoch viel größer, sobald man die Gebiete der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) analysiert. Aus amtlichen Daten geht hervor, dass 1999 der Anteil der Frauen mit einem IKT-Abschluss 26 % betrug, 2009 dann auf 18 % zurückging und sich bis 2019 auf ca. 21 % erholte. Portugal liegt hier zwar unter dem europäischen Durchschnitt, folgt aber einem ähnlichen Trend. Auf dem männlich dominierten Gebiet der Informations- und Kommunikationstechnologien sowie im Ingenieurwesen halten sich die kulturellen und gesellschaftlichen Barrieren aufrecht. Die Anzahl der Frauen, die an einer Laufbahn in diesen Sektoren interessiert sind, bleibt sowohl in der Hochschulbildung als auch in der Industrie bzw. in den Unternehmen weiterhin stark hinter den Zielen zurück. Eine von der Europäischen Kommission unter dem Titel „She Figures“ (2021) durchgeführte Studie bestätigt diesen Trend.

Der für Jugendliche und Erwachsene gleich attraktive Weltraumsektor generiert in den MINT-Fächern hochqualifizierte und multidisziplinäre Arbeitsplätze (in Europa verfügen 75 % dieser Beschäftigten über mindestens einen akademischen Abschluss) und sucht begierig nach IKT-Profilen. Somit kann dieser Sektor dazu beitragen, mit größerer Zugkraft mehr Jugendliche in diese Bereiche zu locken.

Eine unlängst vom europäischen Verband des Weltraumsektors EUROSPACE geleitete Studie verwies auf Personalmangel in diesem Sektor, obwohl die bestehenden Qualifikationen und Ausbildungsgänge in und für diesen Bereich insgesamt als adäquat gelten. Mit der voraussichtlichen Schaffung von 7 Millionen zusätzlichen Arbeitsplätzen im Weltraumbereich bis 2025 scheint sich dieser Fachkräftemangel noch zu verschärfen. Dies unterstreicht die dringende Notwendigkeit, innovativere und wirkungsvollere Formen zum Gewinnen und Halten von Talenten zu erkunden.

Hier besteht eine große Chance. Der Markt verlangt danach, so dass es entscheidend darauf ankommt, das Arbeitskräftepotenzial in der Weltraumbranche auszubauen.

Grundsätzlich wurden bedeutende Anstrengungen unternommen, um Frauen und junge Leute in diese Gebiete zu locken und sie zu motivieren, diese Herausforderung anzugehen. Da viele Unternehmen einen erheblichen Anstieg ihres Arbeitskräftepotenzials erkennen, wirken sie daran erheblich mit.

Auf diesem langen Weg vor uns geht es vor allem darum, in der jüngeren Generation und insbesondere bei jungen Frauen Inspiration und Leidenschaft für den Weltraum zu wecken. Hier muss das starke Engagement für Gleichheit beginnen. Es kommt darauf an, dass alle Marktteilnehmer und Unternehmen gemeinsam daran arbeiten, in Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft und vor allem den Schulen Jugendliche für die MINT-Fächer zu gewinnen. GMV spielt eine aktive Rolle bei dieser Bemühung. In Portugal arbeiten wir mit vielen Institutionen und Initiativen zusammen, die sich durch ihre zunehmenden Bemühungen auszeichnen, den Sektor bekannt zu machen. So haben zum Beispiel Ciência Viva und ESERO dazu beigetragen, bereits in einem frühen Alter die „Geschlechterbresche“ zu verkleinern und den Spaß an Wissenschaft und Weltraum zu fördern. Auf europäischer Ebene hat sich der Verband Women in Aerospace Europe (WIA-Europe), dem GMV angehört, seit seiner Gründung 2009 aktiv für die Schaffung eines breiteren Interesses am Weltraum engagiert und dazu eine ausgeglichene Vertretung der Frauen in der gesamten Luft- und Raumfahrtbranche gefördert. Dabei geht es darum, sie Frauen sichtbarer zu machen, die für Wissenschaft und Technologie motiviert wurden und dabei ebenfalls aufzuzeigen, welch fundamentale Rolle der Weltraum in unserem Alltag spielt. Die Beteiligung an den Wettbewerben, die von der Stiftung ASTI als internationale Referenz für die Ausbildung und Entwicklung digitaler Talente organisiert werden, ist ein weiteres, ausgezeichnetes Beispiel für die Mitwirkung von GMV an diesem globalen Ziel.

Mit eigenem großen Interesse möchte GMV als führender Technologiekonzern die diversen Breschen schließen, die bezüglich der Gleichheit der Geschlechter im beruflichen Umfeld bestehen, und nimmt dazu strategische Positionen zur Förderung von Inklusion und Diversität ein. Als Teil der verschiedenen Projekte im Kontext der Unternehmensgruppe werden stets MINT-Initiativen, Besuche von Schulen in den Filialen, die Entwicklung von Programmen zur Betreuung junger Ingenieurinnen, eine Politik zur besseren Abstimmung des Arbeits- und Privatlebens zum Beispiel durch flexible Arbeitszeiten und der Arbeit von Zuhause aus wertgeschätzt.

Angesichts dessen, dass dieser Sektor in Europa weiterhin mehrheitlich aus Männern besteht (ungefähr 75 % der Beschäftigten laut den Zahlen von WiA-E), ist hier unbedingt daran zu erinnern, dass wir bei der Partizipation der Frauen zwar Fortschritte gemacht haben, dieser Wandel jedoch nur langsam vorankommt und die Zahlen deutlich machen, dass da noch viel zu tun bleibt.

 

Teresa Ferreira

Direktorin für Satellitennavigation bei GMV in Portugal

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