Für die Zukunft der Stromverteilungsnetze kommt es auf Digitalisierung, Datenintegration, Flexibilität und Zusammenarbeit an

El futuro de las redes de distribución eléctricas pasa por la digitalización, la integración de datos, la flexibilidad y la colaboración

Der Sektor der Stromverteilungsnetze stand im Mittelpunkt der von der enerTIC-Plattform organisierten Frühstückskonferenz „Innovation und Digitalisierung der Stromverteilungsnetze angesichts der neuen Energieherausforderung“. An der Veranstaltung nahmen Almudena Nieto de Castro, Leiterin der Geschäftsentwicklung für den Energie- und Versorgungssektor bei GMV, sowie Vertreter mehrerer Unternehmen der Branche und diverse Technologieunternehmen teil, um sich über Herausforderungen, neue Trends und Erfahrungen in diesem Bereich auszutauschen.

Der Markt für Stromverteilungsnetze durchläuft derzeit einen Paradigmenwechsel, der eine Reihe von Herausforderungen mit sich bringt, die der Sektor meistern muss. Erstens haben sich die Versorger von reinen Hardwareunternehmen, bei denen die Infrastrukturen im Mittelpunkt standen, zu Datenmanagern entwickelt. In letzter Zeit jedoch werden die Informationen immer wichtiger, aber diese Unternehmen tun sich traditionell schwer damit, Daten zu erheben, einzubeziehen und miteinander zu verknüpfen. Das macht es ihnen schwierig, neue Projekte zu starten, und behindert ihre Innovationsfähigkeit.

Ein Teil der Lösung dieses Problems besteht darin, eine digitale Transformation einzuleiten, die viele dieser Unternehmen bereits initiiert haben, jedoch mit dem Handicap, mit einem Mangel an qualifiziertem Personal kämpfen zu müssen, das über die erforderlichen Fähigkeiten verfügt, um in den neuen technologischen Umgebungen zurechtzukommen und auf die spezifischen Bedürfnisse ihrer Unternehmen zu reagieren.

Dazu kommt die wachsende Bedeutung der Endverbraucher, die sich nun für die Selbsterzeugung und den Eigenverbrauch von Strom entscheiden können. Damit kommen weitere Akteure in die Stromlandschaft und zwingen die Versorgungsunternehmen, sich mit ihnen zu arrangieren. Daher wird die Flexibilität, durch die Nutzung von Synergien mit ihren Kunden zu Vertriebsdienstleistern zu werden, zu einem der wichtigsten Erfolgsfaktoren für diese Unternehmen.

Und sie müssen sich nicht nur mit diesen Akteuren auseinandersetzen, sondern auch mit den Behörden, denn der Markt, auf dem sie agieren, ist hochgradig reguliert und seine Richtung weisende Gesetzgebung unterliegt einer ständigen Weiterentwicklung. In diesem Sinne äußerten die Teilnehmer dieses Frühstücks den Wunsch nach einem stärkeren Engagements der Gesetzgeber für den Sektor und einem tieferen Verständnis seiner Probleme, um besser angepasste Gesetze erlassen zu können.

Innovative technische Lösungen

Für die Bewältigung all dieser Herausforderungen bestätigten die Teilnehmer des Kolloquiums die Bedeutung, die zunehmend der Technologie und der Digitalisierung ihrer Geschäftsprozesse zukommt. Dazu gehört die Verwendung digitaler Zwillinge, die das Erkennen und vor allem eine Vorhersage der Vorgänge im Stromnetz in Echtzeit ermöglichen, wodurch die erfassten Daten besser genutzt werden können. Außerdem werden größere wirtschaftliche und technologische Investitionen in die Überwachung, Energieeffizienz und Automatisierung der Niederspannungsnetze getätigt.

Parallel dazu macht die Branche große Fortschritte im Bereich der physischen und logischen Sicherheit – zwei weitere Themen, die während des Kolloquiums zur Sprache kamen. Dabei wurde klar, dass sich alle Unternehmen sehr für diese beiden Aspekte stark machen. Im Bereich der physischen Sicherheit werden die Robotik und die Drohnen zu den großen Verbündeten des Sektors, denn mit ihnen lassen sich viele Aufgaben ausführen, ohne Mitarbeiter zu gefährden. Außerdem werden immer mehr Techniken der Virtuellen Realität eingesetzt, um Probleme in elektrischen Umspannwerken zu lösen oder im Metaversum einzusetzen und neue Fachkräfte auszubilden.

Immer mehr Unternehmen in der Branche räumen diesem Aspekt der Cybersicherheit Priorität ein, da digitale Daten stetig wichtiger und anfälliger für Diebstahl und Hackerangriffe werden. Die Implementierung technologischer Lösungen zum Schutz des industriellen Netzwerks und der Kommunikation in Kraftwerken sowie zur Verbesserung ihrer Widerstandsfähigkeit im Falle eines Cyberangriffs gehören mehr und mehr zum Alltag.

Darüber hinaus ergriffen die Sponsor-Technologieunternehmen die Gelegenheit, Beispiele für Anwendungsfälle zu präsentieren, die mit dem Thema dieses Frühstücks im Zusammenhang stehen.

Wiederaufbaufonds „Next Generation EU“

Auch die EU-Fonds Next Generation EU wurden während des Kolloquiums erwähnt. Es gibt mittlerweile Unternehmen, die von dieser Unterstützung profitieren, wie mehrere Teilnehmer erklärten. Damit konnten sie innovative Projekte auf den Weg bringen, bei denen Technologie und Energieeffizienz eine Schlüsselrolle spielen.

Mehrere Vertreter kleiner Versorgungsunternehmen berichteten jedoch, dass es für sie schwierig ist, diese Subventionen zu beantragen, da zahlreiche Institutionen an ihrer Bewilligung beteiligt sind und der bürokratische Aufwand sehr hoch ist.

Der Abschluss des Kolloquiums bestand aus einer Runde von Schlussfolgerungen, in denen die Teilnehmer zur Zusammenarbeit zwischen allen Akteuren des Sektors und zur Notwendigkeit aufriefen, ihr Wissen zu teilen und voneinander zu lernen. Dies wird viel dazu beitragen, die genannten Herausforderungen zu bewältigen, Geschäftsprozesse zu verbessern, Technologie und Innovation in das Tagesgeschäft zu integrieren, die Energiewende voranzutreiben und bei den Verhandlungen mit den Regulierungsbehörden eine gemeinsame Front zu bilden.

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