GMV entwickelt Schlüsselfunktionen für das künftige EGNOS-System

GMV erhielt den Zuschlag für den Vertrag DFAS-TB(EGNOS System Test-Bed: Dual Frequency Augmentation System Test Bed HE-ESA-009), eines der drei parallelen Projekte, die von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) gestartet wurden, um die algorithmischen Funktionen (AFs) eines Prüfstands des Systems SBAS DFMC (Dual Frequency Multi-Constellation) zu entwickeln.

Das Projekt begann im September 2025, hat eine geplanten Laufzeit von zwei Jahren und ist Teil der Weiterentwicklung des europäischen Systems EGNOS zu seiner Version V3 sowie zu weiteren Entwicklungen. Dieser neue Prüfstand wird die Aktualisierung und Feinabstimmung von Algorithmen ermöglichen, einschließlich erweiterter RIMS-Verarbeitung, GEO-Satellitenpositionierung und zusätzlicher Dienste, die die Genauigkeit und Integrität von Satellitennavigationssignalen gewährleisten.

SBAS-Systeme (Satellite-Based Augmentation System) ergänzen GNSS-Konstellationen (wie GPS oder Galileo) durch geostationäre Satelliten und Bodenstationen, die Signalfehler korrigieren und ggf. Warnungen zur Signalzuverlässigkeit abgeben. Parallel dazu erweitert die ARAIM-Technik (Advanced Receiver Autonomous Integrity Monitoring) dieses Konzept ausgehend vom Empfänger des Anwenders, indem sie mehrere Konstellationen und Frequenzen kombiniert, um die Signalintegrität und Verfügbarkeit zu verbessern. Beide Konzepte werden bei der Weiterentwicklung von EGNOS und bei der Entwicklung von Systemen wie DFAS-TB kombiniert, die die Verfügbarkeit und Sicherheit des Satellitennavigationsdienstes in Europa erhöhen sollen.

In der Anfangsphase des Projekts DFAS-TB nutzt GMV dabei seine Lösung magicSBAS^®, die eine schnelle und funktionale Einrichtung des Prüfstands zur Erzeugung und Validierung von SBAS-Meldungen ermöglicht.

Mit einer anerkannten Erfolgsbilanz bei Navigationsalgorithmen und SBAS-Testumgebungen war GMV federführend an ähnlichen Entwicklungen in und außerhalb Europas beteiligt, hat dabei Genauigkeitsniveaus gemäß LPV-200 erreicht und die Reife seiner DFMC-Fähigkeiten in Sektoren wie der Luftfahrt, dem Seeverkehr, der Automobilindustrie und dem Schienenverkehr unter Beweis gestellt.